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30 Jahre soziale Innovationen - Ein Rück­blick auf die Social Impact Gründungs­geschichte

Mittwoch, 08. Mai 2019

Social Impact wird im Mai 2019 bereits 30 Jahre und wir nehmen euch mit auf eine kleine Zeit­reise in die Vergangen­heit. Jede Mai-Woche erscheint hier ein neuer Beitrag zu unserer Gründungs­geschichte, der uns ein Stückchen näher zu dem bringt, was Social Impact heute ist.

1989 - Anfang in Kreuzberg

Alles begann 1989, zur Wendezeit in Berlin Kreuzberg: Norbert Kunz war gerade nach Berlin gekommen, um nach Räumlichkeiten für seine freiberufliche Tätigkeit als Trainer zu suchen. Und wurde schon bald in der Muskauerstraße 24 fündig. Damals gab es in Berlin einen Leerstand, wie er heute gerade in Kreuzberg völlig unvorstellbar ist, und so hieß es: „Wir vermieten nicht einzelne Etagen, sondern wenn, dann das ganze Haus.“ – also mietete er gleich das ganze Haus an, in dem später auch das Social Impact Lab Berlin seinen Standort eröffnen sollte. Zunächst wurde dort aber das Querhaus gegründet: Tagsüber fanden hier Workshops statt und den Rest der Zeit ermöglichte Kunz es verschiedenen Kulturorganisationen, die Räumlichkeiten je nach Bedarf zu nutzen.

Ab 1991 organisierte Norbert Kunz zudem ganz klassische kaufmännische Schulungen im Land Brandenburg und engagierte kurzerhand Thorsten Jahnke als Trainer, einem der späteren Mitgründer der iq consult GmbH. Thorsten Jahnke war zu dieser Zeit noch junger Student im 3. Semester, aber hatte einen kaufmännischem Background, mit dem er überzeugen konnte. Arbeitskräfte waren zu dieser Zeit ziemlich rar, sodass er schon bald eigene Kurse übernehmen durfte.

1994 - Gründung der iq consult GmbH

1994 gründeten die beiden daraufhin gemeinsam mit einem Kollegen die iq consult GmbH - Gesellschaft für innovative Qualifizierung - und boten Organisationen aus (sozio-)kulturellen Bereichen individuelle Beratung zu diversen Themen an.

Nebenbei entwickelten sie das Programm „Modernisierung der Berufsausbildung”, das zunächst vom Jugendministerium und später auch vom Arbeitsministerium gefördert wurde. Zur Wendezeit lag die Jugendarbeitslosigkeit bei rund 25%. Norbert Kunz und Thorsten Jahnke sahen mit dem Programm die Chance, Ausbildungen zu modernisieren und es jungen Menschen zu ermöglichen, Ausbildungen unabhängig von klassischen Institutionen, nachzuholen. Mit der Aufteilung der Berufsausbildung in kleine Bausteine eckten sie das erste Mal bei all den Institutionen richtig an, denn dort hieß es: „Das geht alles nicht.“ Ging aber doch und so durchliefen knapp 200 Personen das neue Programm.

In Kooperation mit der Volkshochschule vor Ort entwickelten sie zudem den „EDV-Anwenderpass“-Kurs. Revolutionär für eine Zeit, in der Excel noch ein Fremdwort war! Hier konnten sich Teilnehmer:innen als Fortbildungsmaßnahme verschiedene Programme und Betriebssysteme aneignen. Hatten sie 5 Kurse erfolgreich abgeschlossen, erhielten sie im Anschluss den Anwenderpass.

Da einer der Mitbegründer der iq consult GmbH sehr IT-affin war, war es ihnen nebenher möglich, die Online-Akademie GmbH aufzubauen: damals die europaweit größte Plattform für Online-Kurse zum Thema Management in Non-Profit Organisationen. Bis zum heutigen Tag können Interessierte an Online-Kursen auf dieser Plattform teilnehmen.

Zwischenzeitlich wurde Norbert Kunz für anderthalb Jahre als Geschäftsführung bei Stattauto tätig und beteiligte sich in dieser Zeit maßgeblich daran, das Konzept Carsharing vom kleinen Projekt hin zu einem Mainstream-Dienst zu entwickeln.

1998 - Grundstein für Enterprise

Ab 1998 beschäftigte sich das iq consult Team dann gezielt mit dem Thema Gründungsberatung - Anfangs noch pro bono für junge Arbeitslose. Initialzündung war ein Austausch, der mit dem Princes Trust von Prinz Charles in England stattgefunden hat, wo eine ähnliche Situation wie in Berlin herrschte: eine hohe Arbeitslosenquote bei den Jugendlichen. Der Princes Trust wurde für junge Leute aus sozial schwierigen Situationen entwickelt, die mithilfe eines kompletten Mentoring-Programms eine Chance bekamen, selbst etwas zu gründen. Thorsten erinnert sich: "Diese jungen Leute passten eben nicht mehr in die klassischen Berufsausbildungsschubladen und wollten ihr eigenes Ding machen. Ich war selber damals erst 27 und konnte mich damit gut identifizieren."

Das Team begann zu überlegen: Wie ist es möglich, dieses System auf deutsche Verhältnisse zu übertragen? Daraus entstand dann 1999 die Gründungswerkstatt Enterprise...

zum 2. Teil der Beitragsreihe

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