Freitag, 24. November 2023
Unter dem Thema "Innovation x Sozial. Miteinander nach vorn" fand am 24. und 25. Oktober die ConSozial-Kongressmesse statt. Welche Inputs haben wir mitgenommen?
Innovation braucht Freiräume
Gleich zu Beginn des größten Kongresses für die Sozialwirtschaft sprach der Oberbürgermeister von Nürnberg von der Notwendigkeit, GEMEINSAM die großen, aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen anzugehen.
Gerhard Timm, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, lobte die neue Nationale Strategie für Soziale Innovationen und gemeinwohlorientierte Unternehmen. (Hier geht’s direkt zur Nationalen Strategie des BMWK.) In einem Gespräch mit Ulrike Scharf, der Bayerischen Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, wurden aber auch die Voraussetzungen für einen starken Sozialstaat betont: nämlich ausreichend finanzielle Ressourcen und eine starke Zivilgesellschaft.
Zarah Bruhn, die Beauftragte für Soziale Innovationen im Bundesministerium für Bildung und Forschung, forderte die Gleichwertigkeit von Sozialen Innovationen und Technischen Innovationen. Mit Hilfe der Nationalen Strategie sollen z.B. Förderprogramme stärker für Soziale Innovationen geöffnet werden!
Digitale Umsetzung
Die digitale Umsetzung der Nationalen Strategie verfolgt übrigens u.a. unsere neue Plattform für Soziale Innovationen. Mit gesammelten Wissen zu Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten, unterschiedlichsten Qualifizierungsangeboten, Veranstaltungen und neuen Wirkungstools möchten wir Sozialunternehmen das Vernetzen und vor allem das Wirken leichter machen.
Auf der Kongressmesse wurde mehrmals betont, dass gesellschaftliche Probleme am ehesten durch gemeinsames Handeln verschiedener Akteure wie Wohlfahrt, Social Entrepreneurship, Verwaltung, Forschung und Wissenschaft sowie Ehrenamtlichen gelöst werden können.
Ein zentrales Thema in der Sozialwirtschaft ist dabei der Fachkräftemangel, der sich durch den demographischen Wandel noch verschärfen wird. Rund 1,9 Millionen Menschen sind hauptamtlich in den Einrichtungen und Diensten der Wohlfahrtsverbände tätig, und schätzungsweise 3 Millionen Menschen engagieren sich ehrenamtlich in Initiativen, Hilfswerken und Selbsthilfegruppen.
Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter spielen eine wichtige Rolle im sozialen Miteinander, jedoch werden ihre Berufe oft noch nicht ausreichend finanziell und gesellschaftspolitisch anerkannt. Im Gegensatz dazu werden Social Startups oft als modern und technikaffin wahrgenommen, obwohl viele Akteure Soziale Innovationen vorantreiben.
Die Frage, welche Innovationen benötigt werden, wurde diskutiert, wobei festgestellt wurde, dass Social Startups nur ein Teil der Lösung sind. Akteure wie die Sozialwirtschaft, die Verwaltung, der Staat, konventionelle Unternehmen und Aktivist:innen können und müssen ebenfalls Soziale Innovationen fördern.
Kann KI Soziale Innovationen vorantreiben?
Künstliche Intelligenz war ein weiteres Thema, welches auf der ConSozial in diversen Vorträgen und Workshops auftauchte - insbesondere deren Anwendung in der Sozialen Arbeit und im Social Entrepreneurship Sektor. Die Forschung beschäftigt sich aktuell intensiv damit, wie Künstliche Intelligenz in diesen Bereichen genutzt werden kann.
Brückensteine, ein Projekt der Social Impact, stellte die App Cariboo und seine KI-basierte Anwendung Leaving.Care.Ai vor. Die App unterstützt Careleaver - also junge Erwachsene, die die Jugendhilfe verlassen (müssen) - bei den alltäglichen Herausforderungen im Dschungel von Bürokratie und Justiz. Die App befindet sich aktuell in der Pilotphase. Wenn ihr Interesse habt, das erste KI-Tool für die stationäre Jugendhilfe maßgeblich mitzugestalten, registriert euch gern hier.
Wir haben die Vision einer gerechten und zukunftsfähigen Gesellschaft von morgen. Deshalb entwickeln wir Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimawandel, Fragen der Migration und Integration, Rechtspopulismus oder Stadt-Land-Gefälle. Unser Blog gibt euch Einblicke in unsere Arbeit, in die Erfolge unserer (Social) Startups und hinter die Kulissen. Er zeigt, was uns wichtig ist. Wirft Fragen auf. Gibt Antworten. Unterhält. Und inspiriert. Viel Spaß beim Lesen!
