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Zusammenhalt im digitalen Raum

Donnerstag, 17. Juni 2021

Mit der Verleihung des Wirkungsfonds-Preises am 22. April 2021 endete das 3. Global Goals Lab. Wir blicken zurück auf einen rein digitalen Programmzyklus, der jedoch an Nähe und Zusammenhalt unter den Teilnehmenden an nichts eingebüßt hat.

Wie kein anderes Ereignis seit der Verabschiedung der „UN Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ im September 2015 hat Corona die Anforderungen zur Erreichung der 17 Ziele verändert. Die Lockdowns gefährdeten Arbeitsplätze auf der ganzen Welt und eröffneten gleichzeitig die Möglichkeit für neue Formen des Arbeitens. Und obwohl das Virus gleichermaßen ansteckend für alle Menschen war, traten Ungleichheiten zwischen und innerhalb von Ländern im Angesicht der Pandemie noch einmal schmerzlich zu Tage. Vor diesem Hintergrund fokussierte das Global Goals Lab in der dritten Runde die Themenbereiche „weniger Ungleichheiten und gute Arbeitsbedingungen“ und unterstütze Sozialunternehmen, die Beiträge zur Erreichung der folgenden Entwicklungsziele leisten:

  • 1: Keine Armut

  • 4: Hochwertige Bildung

  • 5: Gleichheit der Geschlechter

  • 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

  • 10: Weniger Ungleichheiten

Networking und inspirierender Austausch beim Zukunftscamp

Auch in diesem Jahr blidete das Zukunftscamp im November den Auftakt des Global Goals Labs. Im Vergleich zu den Präsenz-Veranstaltungen in den Vorjahren, die unterschiedlichste lokale Akteur:innen unter dem jeweiligen Fokusthemen am Ausrichtungsort zusammenbrachten, kamen in diesem Jahr bereits alle teilnehmenden Sozialunternehmen zur digitalen Eröffnungsveranstaltung in den Austausch miteinander. So entstanden die ersten Verbindungen mit anderen Initiativen aus dem gleichen Wirkungsbereich bereits ab Tag eins des Global Goals Labs.

"The power of this lab is the opportunity to network and to widen the horizon.", Teilnehmer:in des Zukunftscamps 2020

Zu einem ausführlichen Bericht des Zukunftscamps 2020 geht es hier.

Netzwerken aus der Ferne

Im Anschluss an das Zukunftscamp arbeiteten die Teilnehmenden 12 Wochen lang in kleinen Peer-Support-Gruppen an individuellen Zielen. Dabei folgten sie der 2015 von John Stepper entwickelten Zusammenarbeitsmethode „Working Out Loud, die auf dem Aufbau von Beziehungen und das Teilen von Wissen fußt und mittlerweile in über 40 Ländern der Welt praktiziert wird. Abgerundet wurde das besonders interaktive Format seitens des Global Goals Lab Teams durch monatlich stattfindende Check-Ins mit inhaltlichen Impulsen zu Themen wie „gewaltfeie Kommunikation“ sowie „Netzwerken“.

„Das waren 12 intensive Wochen, in denen wir uns zu viert wöchentlich getroffen haben und an unseren Zielen als SocialEntrepreneurs gearbeitet haben. Wir haben unsere gewohnten Bubbles verlassen, neue Leute und Perspektiven kennengelernt (und auch neue Bubbles).“ – Sarah Boukal, Futur F

Die Global Goals Challenge: Eine „Win-Win-Situation“ für alle Beteiligten

Aus den rund 50 teilnehmenden Initiativen des Zukunftscamps bestimmte die Global Goals Community im Februar 2021 im Rahmen eines öffentlichen Votings ihre Favoriten. Diese bildeten die Grundlage, aus denen die Jury – bestehend aus Vertreter:innen von Social Impact und der Deutschen Bank - die 9 Teilnehmenden der Global Goals Challenge wählte.

Die 9 Finalist:innen repräsentieren eine enorme Bandbreite an sozialen Initiativen,

  • die Armut reduzieren, wie der integrative Lastenrad-Abholservice recyclehero, bei dem obdachlose Menschen recyclebare Wertstoffe per Auftrag abholen und aus den Erlösen anderen obdachlosen Menschen Mahlzeiten asugegeben werden

  • die Bildung neu denken, wie das offene Projektlernformat FREI DAY, bei dem Schüler:innen mindestens 4 Stunden pro Woche im Team Projektideen entwickeln und umsetzen oder einer App, die Jugendlichen bei psychischen Belastungen Hilfestellen aufzeigt (Between the Lines),

  • die Frauen gezielt in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützen, wie das MINT-Programm für Abiturientinnen proTechnicale oder das Förderprogramm für Studentinnen mit Zuwanderungsgeschichte (SWANS Initiative),

  • die Arbeit neu denken, wie die kindgerechten Coworking-Spaces von COSI oder die Smart, die Selbständigen mehr Absicherung und faire Arbeitsbedingungen ermöglichen,

  • die Ungleichheiten angehen, wie die erste afrikanische Kaffeemarke im deutschen Handel, die den Produzentinnen gehört (Kaffeekoop), oder die eine Verständigung Menschen unterschiedlicher Herkunft durch Bewegung und Begegnung stärken (Bike Bridge)

Bei der Challenge erarbeiteten die Teams zusammen mit Social Business Coaches, berufserfahrenen Expert:innen sowie Mentor:innen der Deutschen Bank Lösungsansätze für konkrete unternehmerische Herausforderungen. Und obwohl die Arbeitsbereiche und Herausforderungen der Initiativen teils sehr unterschiedlich waren, herrschte in den Plenums- und Kleingruppen-Sessions ein reger Erfahrungsaustausch, wurden Austauschsessions für die Zeit nach der Challenge geplant und stabile Kontakte geschmiedet. Aber nicht nur die teilnehmenden Sozialunternehmer:innen vernetzten sich untereinander. Auch der Austausch mit den – teils ehrenamtlichen Expert:innen und Mentor*innen ging weit über die 3,5 Tage hinaus.

"Die Teilnahme am GGL war für uns eine absolut bereichernde Erfahrung! Wir hatten die Möglichkeit an einer für uns sehr relevanten Fragestellung zu arbeiten und konnten viel bewegen. Zusätzlich war unser Experten-Matching ein echtes "Match made in Heaven"!" - Friederike Fechner, proTechnicale

„Die Global Goals Challenge ist wirklich eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Organisationen erhalten Input vom Expert:innen-Team und das Expert:innen-Team gewinnt wiederum wertvolle Eindrücke von gemeinnützigen Organisationen.“ – Thuc-Bang Tran, IT-Expertin

Gemeinsame Visionen für ein besseres morgen

Am Abend nach der Challenge pitchten die Teams von Recyclehero, proTechnicale, Smart, SWANS Initiaitve, COSI und Initiative Schule im Aufbruch. Darüber entschieden alle Teilnehmenden der Global Goals Challenge in einem anonymen Voting am Vorabend der Veranstaltung.

Durch das Abendprogramm begleitete die Zuschauer:innen im Live-Stream die Moderatorin und Journalistin Boussa Thiam, u.a. bei Hörer:innen des Deutschlandfunk Kultur bekannt.

Ich bin beeindruckt und kriege immer wieder Gänsehaut bei diesen teilweise schon umgesetzten Zukunftsvisionen.Es ist für mich sehr inspirierend zu sehen, wie viele vor allem weibliche Social Startups den Mut aufbringen, neue Wege zu gehen!“ – BoussaThiam, Moderatorin der Wirkungsfonds-Preisverleihung

Nach einer Einordnung des Themas Diversity in Unternehmen von Gernot Sendowski und einer bewegenden Keynote von Naomi Ryland pitchten die 6 Teams im Anschluss ihre Ideen.

„Ihr seid jetzt schon alle erfolgreich, denn ihr habt den Schritt gewagt, den die wenigsten tun. Ihr macht irgendwas, wozu ihr steht. Was ihr gut findet - und ihr tut es auf eine Art und Weise, die auch mit euren Werten übereinstimmt.“ – Naomi Ryland, tbd*-Gründerin & Autorin

Obwohl die Preisverleihung komplett digital stattfinden musste, herrschte On- und Backstage ein beeindruckender Zusammenhalt und Gemeinschaftsgefühl.

Überzeugen konnten am Ende des Abends die Finalist:innen die Jury, bestehend aus Carolin Janssen (Deutsche Bank), Norbert Kunz (Social Impact), Naomi Ryland (tbd*) und Daniel Rauh (SHIFT) am Ende des Abends drei der sechs Sozialunternehmen:

  1. 1. Platz: SWANS Initiative
  2. 2. Platz: Smart
  3. 3. Platz: Initiaitve Schule im Aufbruch

„Mich begeistert zu sehen, wie viel Innovation in allen teilnehmenden Projekten des Global Goals Labs steckt und wir freuen uns die drei Preisträger*innen auch finanziell bei der Umsetzung ihrer Ziele zu unterstützen.“ – Carolin Janssen, Deutsche Bank

„Wir sind sprachlos! Vielen Dank für die letzten Tage bei der Global Goals Challenge. Auch an alle anderen Initiativen und die tolle Stimmung unter den Teams. Vielen Dank, dass ihr an uns und an unsere Zielgruppe glaubt.“- Preisträgerin Maycaa Hannon, SWANS Initiative

Der nächste Zyklus des Global Goals Labs steht unter dem Motto „Schutz von Ökosystemen“ und widmet sich den Entwicklungszielen 14 „Leben unter Wasser“ und 15 „Leben an Land“. Mit den positiven Erfahrungen aus dem digitalen Projektdurchlauf 2020/21 wird die nächste Runde analoge und digitale Veranstaltungsformate kombinieren, um gemeinschaftlichen Austausch und individuelles Lernen bestmöglich zu gestalten. Alle Termine der neuen Bewerbungsrunde werden im Sommer bekannt gegeben.

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