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StartHope@Home: Teilnehmer­*innen berichten

Ein Fall für StartHope@Home

Montag, 20. August 2018

SH@H Frankfurt: Der Teilnehmer Kofi über seine letzten Jahre in Deutschland und seine Beweggründe, am Coachingprogramm teilzunehmen


„Ich bin Kofi, bekannt unter dem Namen „der Senator“ wegen des politischen Engagements in meinem Herkunftsland. Ich bin seit 18 Jahren in Europa und seit 11 Jahren in Deutschland, ein Zeitraum, währenddessen ich kein einziges Mal meine Heimat besuchen konnte weil meine Lage hier mir das nicht erlaubt hat.
Ich bin 52 Jahre alt und ich habe zwei Kinder (ein Sohn und eine Tochter). Meinen Sohn habe ich nicht mehr gesehen seitdem er 5 war. Meine Familie fehlt mir sehr und hier habe ich keine Verwandten. Ich treffe mich ab und zu mit Freunden, aber ich habe niemanden, dem ich meine Probleme und Überlegungen anvertrauen kann. Ich fühle mich hier noch nicht wirklich integriert.
Da die Lage in meinem Heimatland so schwierig ist, zählt meine Familie nur auf mich. Ich muss jeden Monat Geld schicken für Essen, Kleidung, und Schulgebühren für die ganze Familie. Nur mit dem Geld, das ich geschickt habe, konnten meine Großeltern endlich beerdigt werden. Aber so viel verdiene ich einfach nicht. Die Beerdigung hat 6000 Euro gekostet. Deshalb habe ich meine Wohnung aufgegeben und bin bei Bekannten untergekrochen. Seitdem schlafe ich auf einer Couch. Jetzt kann ich es nicht mehr ertragen, dieses Leben zu führen. Ich möchte zurück. Mein Entschluss steht fest.
Im Frühjahr 2019 werde ich in mein Heimatland zurückkehren, trotz aller Schwierigkeiten die mich dort erwarten. Wenn ich dort ankomme, werde ich erst einmal eine Wohnung mieten müssen. Man muss die Miete für mindestens ein Jahr im Voraus bezahlen. Das Geld habe ich noch nicht - und keine Ahnung, wie die Rückkehr funktionieren soll. Dennoch bin ich fest entschlossen. Ich habe mich schon von meinen Kollegen bei der Arbeit verabschiedet und habe fast alles eingepackt. Ich weiß nicht, was auf mich zukommt, wenn ich da ankomme, als gescheiterter Mann der aus Europa kommt, mit leeren Händen.

Ich habe ein Abitur gemacht Richtung Management aber das reicht überhaupt nicht aus, um einen Job zu bekommen und meine Chancen sind sehr gering wegen meines Alters. Ich habe aber ein paar Ideen die ich bei mir umsetzen könnte, aber dabei brauche ich Hilfe.

„StartHope@Home“ ist jetzt genau das was ich brauche! Ich freue mich sehr, die Chance zu haben, am Coachingprogramm teilnehmenzunehmen. Hier werde ich sicher weitere Ideen entwickeln und vor allem das Handwerkszeug für den Aufbau eines eigenen Unternehmens erlernen.“

Von Tino Dagba und Dorcas Spitzhorn
Social Impact Lab Frankfurt, 14. August 2018

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