Logo

StartHope@Home: Teilnehmer­*innen berichten

Erstes Gruppencoaching in Leipzig

Donnerstag, 12. Juli 2018

Die Dynamik des ersten Trainings ist geprägt von starker kultureller und sprachlicher Vielfalt.


Ende März bis Mitte Mai 2018 wurde im Social Impact Lab Leipzig die erste Gruppe Geflüchteter im Gründungsprogramm StartHope@Home gecoacht. Ziel ist die Vermittlung aller Basics für den Aufbau und die Umsetzung einer eigenen Geschäftsidee.

Einmal die Woche kamen dazu bis zu 14 Teilnehmer*innen aus sechs verschiedenen Herkunftsländern zu ganztägigen Workshops im Leipziger Lab zusammen. Unter ihnen zwei Frauen sowie zwölf Männer im Alter von 22 bis 52 Jahren.
Die Herausforderung liegt auf der Hand: Wie kann eine Gruppe mit unterschiedlichsten Sprachen und Wissensstand gleichzeitig gecoacht werden? Die Leipziger lösten dieses Problem so: zuerst erläuterte der Gründungscoach das Fachwissen auf Deutsch, daraufhin übersetzte ein Trainer der halben Klasse den Inhalt ins Arabische und gleichzeitig ein Dolmetscher auf Hindi sowie ein anderer auf Albanisch.

Man hätte die Gruppe auch in zwei getrennten Gruppen coachen können, doch das stetig wachsende Gruppengefühl stärkte die einzelnen Teilnehmer*innen deutlich. Regionalleiter Marcus Bittner: „Es gab einen großartigen Austausch über unterschiedliche Kulturen und Ideen und landesspezifische Kenntnisse hinweg!“ Häufig ergaben sich interessante Diskussionen und gegenseitige Hilfestellungen über den eigentlichen Unterricht hinaus. Die größte Sorge, nämlich der sprachlichen Vielfalt gerecht zu werden, verschwand.

Die Teilnehmer*innen durchliefen alle acht Coachingmodule von Gründungsplanung über Marketing und Finanzierung bin hin zur Selbstorganisation.
Ein Teilnehmer möchte in seinem Heimatland nun einen mobilen Verkauf einheimischer Spezialitäten für Studenten anbieten. Ein Teilnehmer aus dem Magreb verließ StartHope@Home mit der klaren Idee, mit Solaranlagen die Stromversorgung im städtischen Raum zu stabilisieren – ein komplexes Vorhaben, das noch weiterer Vorarbeit benötigt.
Eine Teilnehmerin aus Pakistan möchte nach ihrer Rückkehr in ihr Heimatland einen Beauty Care Laden eröffnen, denn die Nachfrage nach Pflege- und Kosmetikanwendungen in ihrer Heimat ist enorm.

Intensiv wurden auch die Finanzierungsmöglichkeiten für die einzelnen Gründungsideen besprochen. Dazu Marcus Bittner „Eine Stärke von StartHope@Home ist, dass es einen Rahmen gibt in dem die Teilnehmenden gemeinsam brainstormen können, wie auch eigene, zB. familiäre, Ressourcen für den Unternehmensaufbau genutzt werden können.“ Beispielsweise entschied sich ein Teilnehmer, der einen Lebensmittelladen im Irak eröffnen möchte, für die Grundfinanzierung Ackerland aus Familienbesitz zu verkaufen.

Insgesamt waren die Trainer der ersten Kohorte überrascht, mit welcher klaren, ernsthaften Einstellung und wirklichem Interesse am Lernen die Teilnehmenden die Module durchliefen. „Es war ein toller Moment, als am Ende des Kurses alle ihre Projekte gepitcht haben und man sehen konnte, mit welcher Leidenschaft ein jeder für seine Ideen brannte.“, Projektmitarbeiter David Marx.

Wir wünschen allen Teilnehmer*innen von Herzen maximale Erfolge bei der Umsetzung ihrer Gründungsideen und bei der Wiederkehr in ihre Heimatländer!

Social Impact Lab Leipzig, 2. Juli 2018

Zurück