Challenge2023: Zukunftsfähige und resiliente Wohlfahrt

Nach der intensiven Kennenlernphase und Ausloten von Angeboten und Bedürfnissen konnten schließlich die am besten zueinander passenden Matches gebildet werden.
Die frischen Teams wurden auf unseren Social Media Kanälen vorgestellt, z.B. das Match der KI-basierten Mental Health Chatapp und der Nieder-Ramstädter Diakonie auf Instagram.

Mittlerweile haben alle 16 Matches ihre gemeinsamen Ziele festgelegt und sind aktiv dabei, diese umzusetzen. Das Challenge-Team von Social Impact hat sie dabei mit Coachings, Workshops und individuellem Feedback unterstützt, so dass die Partnerschaften nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis (hoffentlich langlebige) Früchte tragen können.

Umwandlung von Herausforderungen in Lösungen

Wie konnten Herausforderungen und Fragestellungen in den Matches schließlich in Lösungen umgewandelt werden? Hilfreich war hier oft das „Out-of-the-Box“ Denken der verschiedenen Tandempartner. Es zeigte deutlich, wie effektiv eine Vernetzung unterschiedlicher Mindsets für innovativen Wandel im Sozialen Sektor sein kann.

Sieben der 16 Matches näher vorgestellt

Beispiel 1:

Die Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie möchte trotz (oder besser gesagt wegen der) langen Entscheidungswege in vielen Wohlfahrtsorganisationen unbedingt innovative Wege beschreiten. Ein erstes Match konnte mit Perspective Care möglich gemacht werden – ein Patientenmonitoring für die stationäre Pflege. das bedeutet die Erkennung von Abwesenheiten, Mobilität (Dekubitusprophylaxe) oder Stürze stehen hier im Vordergrund. Im Matching Gespräch hatte sich schnell gezeigt, dass die NRD Stiftung daran interessiert ist, neue Einsatzmöglichkeiten von Perspective Care zu testen und damit gemeinsam mit dem Startup deren Idee weiterzuentwickeln: Mit dem Patientenmonitoring sollen nun Menschen mit Behinderung in betreuten Wohngemeinschaften in ihrer Selbstständigkeit unterstützt werden. Das Pilotprojekt wird demnächst starten und ist für mehrere Monate angelegt.

Beispiel 2:

Ein zweites Match ergab sich zwischen der Nieder-Ramstädter Diakonie und akomo. Das Kollektiv für nachhaltige Kommunikation hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, folgende Fragen zu Werkstätten für Menschen mit Behinderung zu klären: Entspricht dieses Beschäftigungsangebot den heutigen Anforderungen an eine möglichst selbstbestimmte Teilhabe in allen Lebensbereichen? Welche Veränderungen und Entwicklungen sind für die Zukunft notwendig? Die NRD erarbeitet nun in Zusammenarbeit mit akomo ein strategisches Kommunikationskonzept für die zukünftige Positionierung der NRD-Werkstätten. Ziel ist es, die Außenwirkung der NRD-Werkstätten zu stärken und eine nachhaltige Positionierung in der Öffentlichkeit zu etablieren.
Dazu werden die Zielgruppen der Werkstattangebote und deren Bedarfe analysiert, konkretisiert und die Beschäftigten in den Strategieprozess einbezogen.

Beispiel 3:

Ein drittes Match wurde zwischen der Nieder-Ramstädter Diakonie und shaanty geschlossen. shaanty ist ein KI-basiertes mentales Coaching in Form einer Chatapp, die Nutzer:innen dabei unterstützt, negative Gedanken aufzulösen und stattdessen positive Denkmuster aufzubauen. NRD möchte mit dieser digitalen App eine zusätzliche Kontaktmöglichkeit für Menschen mit Behinderungen anbieten, die relativ selbständig leben und von der NRD im Rahmen des Betreuten Wohnens begleitet werden oder alleine leben.

Beispiel 4:

Eine weitere Wohlfahrtsorganisation mit mehreren Matches ist diakonis – Stiftung Diakonissenhaus, der größte Anbieter im Bereich Altenhilfe im Kreis Lippe. diakonis sieht in der Kooperation mit Life.Saver_LiSa eine Chance, Wissen aus der Praxis mit innovativen Ideen zu verbinden. Das Team von „LiSa“ befindet sich in der Testphase ihres kontaktlosen Sturzsensors mit anschließender Vitalparametermessung und hat mit diakonis den perfekten Partner für diesen Schritt gefunden. Der Sturzerkennungssensor kann die Sicherheit für die Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung erhöhen und die Mitarbeitenden bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen. Gerade nachts könnte „LiSa“ in den Seniorenzentren von diakonis einen Sturz in den Zimmern oder auf den Fluren sofort erkennen und dem Personal direkt melden.

Beispiel 5:

Die diakonis – Stiftung Diakonissenhaus wird in einem weiteren Match mit dem Social Startup Africademics einen zweiten Prototypen testen. Africademics ist eine gemeinnützige Bildungsplattform und Community für junge Menschen in und aus Afrika. Das “Namibia2Germany”-Programm unterstützt deutschsprachige Namibier:innen im Rahmen eines 10-monatigen digitalen Coaching- und Mentoring-Programms bei der Vorbereitung und Bewerbung für eine Berufsausbildung in Deutschland. In 2024 möchte nun diakonis durch dieses Programm Pflegekräfte für sich gewinnen und nachhaltig in ihre Teams integrieren.

Beispiel 6:

Africademics hat mit seinem Konzept in dem Bonner Verein für Pflege- & Gesundheitsberufe einen weiteren Matchingpartner gefunden. Der Bonner Verein für Pflege- & Gesundheitsberufe bildet nicht nur Pflegekräfte aus, sondern auch Betreuungskräfte im neu gegründeten Betreuungsdienst, um sich um die Bedarfe älterer Menschen im Quartier zu kümmern. Africademics kann hier mit engagierten jungen Menschen aus Namibia die Suche nach Fachkräften unterstützen.

Beispiel 7:

Der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Warburg ist ein Frauen- und Fachverband in der sozialen Arbeit der katholischen Kirche und hat die Besonderheit, dass die Vereinsstruktur auf dem Engagement des ehrenamtlichen Vorstands sowie der Unterstützung durch ehrenamtliche Helfer in diversen Projekten beruht. Mit der Herausforderung, Vereinsstrukturen zu festigen und Ehrenamtliche zu akquirieren ist das Sozialunternehmen Klubtalent bestens vertraut und wird nun mit dem Warburger Sozialdienst matchen. Klubtalent unterstützt ambitionierte gemeinnützige Führungskräfte mit E-Learning-basierten Coaching Programmen, um nicht nur mehr Freiwillige zu gewinnen, sondern auch die Vereinsabläufe zu rationalisieren und die langfristige Finanzierung zu sichern.

Wir wünschen allen gefundenen Tandempartner:innen eine gute, lehrreiche und erfolgreiche Zusammenarbeit!

Ein besonderer Dank geht an den Kooperationspartner der Challenge2023 - die ING Deutschland. Die ING hat nicht nur finanziell die Umsetzung der Challenge2023 ermöglicht, sondern stand dem Team auch mit ihrer Erfahrung rund um das Thema Agilität & Change mit Rat und Tat zur Verfügung. Gemeinsam konnten die 18 Matches ermöglicht und sinnvoll begleitet werden. Bereits jetzt kündigen sich weitere vielversprechende Partnerschaften an.

Am 2. Februar 2024 findet die Abschlussveranstaltung der "Challenge2023 - Test & Learn" mit Präsentation der vielen Matchings bei der ING Deutschland in Frankfurt statt. Wir freuen uns darauf, dort die Erfahrungen mit euch zu teilen und die Erfolge der gemeinsamen Anstrengungen zu feiern!